hier der Spielbericht der Harburger (von der Diagonale Hp) Danke Morten...Schorsch
Immer wieder Dienstags
kommt die Erinnerung, shalalalala. Zum vorletzten Kampf der Saison führte uns
der Weg nach Lurup, die auch den nächsten Saisonwechsel zum Fahrstuhl fahren
(wieder in die Kreisliga) nutzen werden. Wedel hatte am Vorabend leider
gewonnen, aber nur knapp, sodass die Konstellation einfach ist: wenn Fischbek
gegen den HSK nicht gewinnt, idealerweise verliert, und wir heute sehr hoch
gewännen, dann haben wir es gegen Wedel eventuell selber in der Hand, mit einem
5½ gegen Wedel auf Platz 1 zu hopsen. Eine Menge Wenns, aber sonst haben wir ja
nichts mehr, um das wir spielen, also war die Devise "Remisverbot - 8:0". Klar,
dass das nicht unbedingt ganz aufgeht, aber die Richtung sollte eben stimmen.
Und auch wenn ein 8:0 vermessen ist, nominell klar stärker als Lurup sind wir
auch mit 200+ DZW-Vorsprung pro Brett (außer an Brett 2 bei Florian). Und das
auch mit dem Jottrainer für den angeschlagenen Spanier, was die heutige
Aufstellung war.
Der Kampf begann durchaus vielversprechend, Rainer an 8 hatte nach kurzer Zeit
ein Angriffsziel in einem gegnerischen Isolani, Finki an 7 war 'ne Stufe weiter
und hatte bereits einen gegnerischen Bauern geopfert. Andrei an 5 konnte
zumindest etwas Druck aufbauen und die gegnerische Stellung merkwürdig aussehen
lassen. Leider sahen die anderen Bretter noch nicht ganz so zwingend aus.
Andreas an 6 und ich an 3 standen eigentlich ganz passabel aktiv aber ohne
zwingendes, Martin an 4 sah auch spielbar aus, wenngleich nicht wirklich klar
war, wieso eigentlich, Florian an 2 spielte etwas zu passiv, musste aber auch
einem Tauschmonster reinsten Wassers aus dem Wege gehen (mit Schwarz auf Sieg zu
spielen ist halt manchmal schwierig) und bei Matthias an 1 sah man auch nichts
wirklich zwingendes. Was natürlich auch damit zusammenhing, dass man wegen
Lampenproblemen bei Matthias eh nur sehr wenig sah. Ein dunkles, gar düsteres
Omen?
Zunächst einmal nicht. Finke gewann Landwirt zwo, untersagte dem Gegner das
Gegenspiel und ließ Freibauern laufen. Kurz vor 9, 1:0, Fahrplan steht. Rainer
drohte den schwachen Bauern zu gewinnen, das wollte der Gegner nicht, statt
dessen gab es eine ganze Figur, kurz nach 9, 2:0, die Frisur hält. Martin gewann
einen Bauern, ach nein, der war indirekt gedeckt, Martin verlor eine Figur.
Florian stand scheußlich. Ich ließ Gegendruck zu um auf die frechen vorgerückten
gegnerischen Figuren und sie deckenden Bauern zu gehen, übersah aber schlicht,
dass mein Gegner keinen Zwischenzug machen muss, wie von mir fest eingeplant,
sondern tatsächlich den Plan mit dem Springer direkt ausführen kann. Das kostete
mich ersatzlos einen ganzen Turm sowie mein Gegenspiel, nur noch 2:1 um halb
zehn.
Das 2:2 Martins sollte nicht lange auf sich warten lassen (ca. zehn), und auch
Florian ließ sich erst überspielen, kam dann in Zeitnot, und ließ sich dann
komplett an die Wand werfen. 2:3. Hoppala. Mit dem Kantersieg würde das nichts
mehr werden. Mal Stellungen ansehen.
Matthias stand unklar. Irgendwie war das sein Stellungstyp, und sowas gewinnt er
gerne mal, gerade in langen Partien, aber sein Gegner machte irgendwie keine
Anstalten, das Spiel zu verdröhnen. Andreas hatte wie letzte Runde irgendwo
einfach eine Figur stehen lassen und machte sich auf die Suche nach dem
Gegenspiel. Wenigstens hatte Andrei eine Qualle mehr und könnte das Endspiel
nach hause bringen. Mit etwas Glück also war noch ein 4:4 drin. Bis, ja, bis
Andrei einfach durch ein Fesselungsmotiv eine Figur geben musste. Mit Turm gegen
zwei Leichte war der Gewinn nurmehr ein Drittel so zwingend. Unter anderem zu
diesem Zeitpunkt nicht unrealistisches Ergebnis: 5½:2½ für den Tabellenletzten.
Aber nun war unsere Talsohle doch durchschritten und vielleicht war es auch die
von Schorsch beschrieene Konditionsfrage, aber jetzt lief etwas: Andreis Gegner
übersah den Figurengewinn, Andreas fand sein Gegenspiel und Matthias gewann
einen Bauern. Andreas machte dann in komplizierter Stellung, nach ein paar
Bauernabholungen durchaus vielleicht sogar gewinnbar, Remis, und trotz eines
2½:3½ kam dennoch keine rechte Spannung mehr auf, zu souverän schaukelten Andrei
und Matthias ihre Partien von hier an nach Hause.
Letztlich ein Sieg, der so nicht angemessen war. Wir sind sicherlich mit der
Ansage "8:0 wollen wir gewinnen" etwas arrogant angetreten, aber eigentlich
nicht so, dass wir nicht erwartet hätten, dass das auch anders werden kann - ich
denke, daran lag es nicht, wir hatten nichts anderes, was wir als Ziel setzen
könnten. Nur haben Florian und ich unsere Openform konserviert und gleich noch
andere mit angesteckt. Letztlich war der Sieg vielleicht verdient, weil die DWZ
sich am Ende doch etwas zeigten - aber andererseits kein bisschen, denn Lurup
hat nicht nur "tapfer gekämpft", sondern das Spiel bestimmt, und hätte mit nur
etwas mehr Glück aus den letzten drei Partien einen, wenn nicht zwei,
Mannschaftspunkte behalten können.
Wir können immer noch aufsteigen, das 8:0 muss jetzt halt gegen den
ungeschlagenen Ersten aus Wedel kommen. Wobei sogar ein 7½:½ reichen würde.
Natürlich müssen auch HSK und Fischbek jetzt mitspielen. Aber noch ist nicht
aller Nachmittage Teezeit. Für Lurup hingegen ist jetzt auch theoretisch
mähdrescher, aber wir erwarten eigentlich, dass sie in der Kreisliga den
Wiederaufstieg anpeilen, aufdass wir sie bald wiedersehen. Ist ja nett, bei
denen im Vereinsheim. Nur die Kneipe könnte länger aufhaben.
[Marten]