9. HSK Schachwoche 2007 im Elbe Einkaufszentrum

6. Thalia Elbe Team-Cup

Am Montag, 23. April, begann die 9. Schachwoche im EEZ mit dem Turnier für Kinder in Zweier-Teams. Die Pokalverteidiger Julian und Daniel Grötzbach, „die Schachbären", mussten nach einer Niederlage schon in der 2. Runde gegen Finn Gröning und Oscar Bartz, den „kleinen IQ’s“ die Trophäe überlassen und mit dem 2. Platz zufrieden sein.
Dritter wurden die „Wilden Schachkerle“ Max Petersen und Tom Luis Schönfeld als beste der Mannschaften vor allem aus den Grundschulen der Region. Alle zwölf Teams hatten viel Spaß!


Finn Gröning (M.) und Oscar Bartz mit Siegerpokal
- geehrt von Christian Zickelbein

Niclas Huschenbeth spielt simultan

Am Dienstag spielte Niclas Huschenbeth, das Hamburger Talent des Jahres 2006, an 24 Brettern simultan. Der Vorsitzende der SVg Blankenese Bernhard Berking bezwang ihn mit einer schönen Kombination; gegen Stefan Skotarek war Niclas beim Königsangriff zu opferfreudig und verlor gegen den Konterangriff. Sein Gesamtresultat +20 -2 war überzeugend und fand viel Beifall. Niclas hatte sich seine Aufgabe erschwert, indem er seinen Gegnern die Farbwahl überließ: Folglich musste er in vielen Partien mit Schwarz spielen.

Berking,Prof. Bernhard - Huschenbeth,Niclas
EEZ Simultan, 24.04.2007

31.Sd5+ Kd8? 32.Txc8+ Kxc8 33.Sb6+ mit Figurengewinn

3. ELBE Meister-Cup

Im ersten Halbfinale des 2. Meister-Cups im ELBE-Einkaufszentrum setzte sich IM Merijn van Delft erst nach zwei Remispartien im Blitz-Tiebreak gegen die Großmeisterin Marta Michna durch. Im zweiten Halbfinale bezwang Großmeister Jan Gustafsson die Nr. 1 der slowakischen Olympia-Mannschaft Großmeister Lubomir Ftacnik auch erst im Tiebraek, musste aber auf die Teilnahme am Finale verzichten, so dass Lubomir Ftacnik die Gelegenheit erhielt, in einer spannenden Finalpartie gegen Merijn van Delft den 3. Meister-Cup im EEZ zum ersten Mal zu gewinnen.


Die Nr. 1 der slovakischen Olympiamannschaft: GM Lubomir Ftacnik

Simultanvorstellungen der Großmeister

Am Donnerstag spielte Jan Gustafsson an 24 Brettern simultan gegen die Spielvereinigung Blankenese, die während der ganzen Schachwoche ein ausgezeichneter Kooperationspartner war. Jan gewann 22 Partien und gab gegen ein starkes Teilnehmerfeld nur zwei Remisen ab: gegen den Hamburger Seniorenmeister von 2004 Jürgen Dümmke und das Blankeneser Talent Arijit Gupta, der die letzte umlagerte Partie spielte und ein Turmendspiel mit guter Technik hielt.


GM Jan Gustafsson in der letzten Partie mit Arijit Gupta

Am Freitag kannte Lubomir Ftacnik beim Abschluss-Simultan keine Gnade und gewann alle seine 24 Partien, einige allerdings erst nach hartem Kampf bis ins Endspiel hinein, wo er u.a. gegen Anton Reheis und den armenischen Schachfreund Norayz Akopov mikroskopische Vorteile mit exakter Technik nutzte.
Die Teilnehmer an allen drei Simultanvorstellungen unserer Bundesliga-Spieler - seit dieser Saison gehört ja auch Niclas Huschenbeth zum Team des deutschen Vizemeisters 2006/07 - waren begeistert vom Einsatz unserer Meister, die alle Partien ausspielten, statt sich ihre Aufgabe mit ein paar Remisen zu erleichtern. So leisten auch die Simultanveranstaltungen einen Beitrag zur „Schachschule des Hamburger Westens“ für die fortgeschrittenen Jugendlichen und die älteren Semester aus den Vereinen und den Besuchern des Einkaufszentrums, von denen einige durch dieses Angebot wieder zum Schach zurückfinden und manchmal auch den Weg in die Vereine der Region.

„Schachschule des Hamburger Westens“

Unsere schriftlichen Einladungen an die Schulen des Westens, einen Ausflug ins „ELBE“ zu anderthalb Stunden praktischem Schachunterricht zu unternehmen, waren in diesem Jahr so erfolgreich wie nie - auch dank der mündlichen Werbung von Prof. Bernhard Berking, der einige Schulen direkt ansprach. So konnten wir gar nicht alle Terminwünsche erfüllen, sondern haben drei Klassen noch vor der Schachwoche in ihren Schulen besucht und werden nach den Ferien weitere Schulbesuche machen! 2008 könnten wir locker zwei Wochen lang Schachunterricht im EEZ machen … Es hat sich herumgesprochen, dass das „ELBE“ die Schachschule des Hamburger Westens ist: Über 500 Kinder aus 18 Schulklassen und 10 Schulen haben mit uns Schach gespielt, die Grundregeln gelernt oder ihre schon bestehenden Kenntnisse weiterentwickelt.

Die SVg Blankenese setzt mittwochs an ihrem Schachnachmittag die Schachschule fort! Und auch in den Schulen geht’s weiter: Dank der ChessBase GmbH hat jede Klasse ein Fritz & Fertig Programm mit ins Klassenzimmer nehmen dürfen - je nach dem Entwicklungsstand der meisten Schüler 1, 2 oder 3.


Andraes Pöhler beim Schachtraining mit den Kids

Und vielleicht wird im Hamburger Westen sogar das Modell der Olewig Grundschule in Trier Schule machen, wohlgemerkt: Schachschule. Die Klassenlehrerin der Klasse 2a der Grundschule Schulkamp in Nienstedten war jedenfalls wie andere Lehrer sehr beeindruckt von den Ergebnissen einer wissenschaftlichen Studie, die in einem über vier Jahre geführten Vergleich der geistigen und sozialen Entwicklung von Grundschulklassen mit und ohne regelmäßigen Schachunterricht die Überlegenheit der Schachklassen in allen Bereichen nachgewiesen hat, selbst in der Mathematik, die eine Stunde an den Schachunterricht abgegeben hatte, damit das Projekt durchgeführt werden konnte. Jeder Lehrer, der gesehen hat, wie seine Schüler z.B. bei Beratungspartien auf unserem großen Bodenschachspiel miteinander argumentieren, konnte sich vorstellen, wie nicht nur kognitives Denken, sondern auch soziale Fähigkeiten durch die besonderen Möglichkeiten der Selbstständigkeit im Schachunterricht gefördert werden: Hier können Kinder auch von Kindern lernen - und manchmal auch die Lehrer …

Die Klasse 3a der Gorch-Fock-Schule Blankenese vor einem der schönsten Ausflugsziele an der Elbe:


dem Demonstrationsbrett im Elbe Einkaufszentrum

8. ELBE-CUP

Das Schnellturnier an vier Brettern für Vereine und Betriebsschachgruppen, traditionell am Schlusstag ausgetragen, den 8. ELBE-Cup gewann der HSK mit einer gemischten Mannschaft aus Jugend-Bundesliga, Frauen-Bundesliga und Stadtliga sicher mit 14-0 / 26 ½ vor der BSG Volksfürsorge mit 11-3 / 17 ½. Der Pokal-Verteidiger SC Schachelschweine wurde Dritter, beste Mannschaft aus der Region war der SV Lurup auf dem 4. Platz.

Zickelbein,Eva Maria (2055) - Walter,Christian (1775)
8. ELBE-Cup HSK - Schachelschweine (6.3), 28.04.2007

1...Sf4-e2?

2.Txf7! Dieses Turmopfer widmet Eva Maria Dirk Sebastian, der mit Txf7! gegen Timo Straeter (SV Wattenscheid) in der Bundesliga gewonnen hat. Kxf7 3.Dxh7+ Ke8 4.Dxg6+ Kd7 5.Lb6+ [5.Lc5+] 5...Dd6 6.exd6 Lxd6 7.Lxd8 Txd8 8.Df7+ 1-0

3. ELBE Familien-Cup

Das dritte Familienturnier im Elbe Einkaufszentrum gewannen Vater und Sohn Youri und Benjamin (10) Smolkin mit fünf Siegen und zwei Unentschieden und insgesamt 12-2 Punkten. Ernst Schrecke und Arijit Gupta von der SVg Blankenese teilten mit Michael und Evija L. den 2. und 3. Platz.
In der Kategorie B siegten als Vierte des gesamten Turniers „die Schachbären“ - und zehnjährigen Zwillinge Julian und Daniel Grötzbach vor Vater und Sohn Peter und Jan-Hendrik Torborg auf Platz 6.
Und in der Kategorie C (Turniereinsteiger) gewannen Sohn und Vater Jannik und Björn Holst ganz knapp vor Vater und Sohn Olaf und Max Stadelmann. Bis zwei Runden vor Schluss hatten die Goldfische Helga und Folke Lehmann vom SV Lurup - zwei Mädchen - die besten Chancen auf den Sieg in dieser Kategorie, doch dann fielen sie auf den 3. Platz zurück.

Alle Sieger wurden gefeiert, aber noch lauteren Jubel gab es, als der HSK Webmaster Gerd Joppe per Handy den 2-1 Sieg des HSV in München gemeldet hatte und von der Bühne die Torschützen van der Vaart und Guerrero verkündet wurden.

Ein Dank an das Team im Elbe Einkaufszentrum:

Natürlich ist eine sechs Tage lange Aktion mit Arbeitstagen, die mit der Anreise um 8 Uhr beginnen und mit der Heimkehr um 21 Uhr keineswegs zu Ende sind, ohne ein gutes Team nicht durchzustehen. Und so danke ich allen HSK Mitgliedern, die sich für die 9. Schachwoche im Elbe Einkaufszentrum eingesetzt haben - mit unterschiedlichem Arbeitspensum, jeder aber doch nach seinen Möglichkeiten und auf seine Weise hilfreich: Olaf Ahrens, Bessie und Finn Gröning, Lubomir Ftacnik, Jan Gustafsson, Klaus Hadenfeldt, Niclas Huschenbeth, Christopher Kyeck, Andreas Pöhler, Willie Rühr, Andreas Schild, Ulrich Schilling, Tera Siregar, Merijn van Delft, Benjamin Zickelbein und Jan Zierott.
Zu danken haben wir aber auch unseren Schachfreunden aus anderen Vereinen: Prof. Bernhard Berking, der 1. Vorsitzende der Spielvereinigung Blankenese, hat einen großen Teil der Werbung für die Schachwoche gemacht und sich auch als Trainer engagiert; so auch Jörg Schwarzkopf vom TV Fischbek. Schorsch Pawel vom SV Lurup betreute die Schachkinder seines Vereins. Hugo Schulz, der 2. Vorsitzende des Hamburger Schachverbandes und 1. Vorsitzende der Schachfreunde Langenhorn, war als souveräner und immer freundlicher Turnierleiter am ersten und letzten Tag der ruhende Pol einer lebendigen Schachszene.

Kleines Jubiläum 2008

Viel Beifall gab’s zum Abschied, als wir mit einem herzlichen Dank an das Center Management verkündeten, dass der Termin der 10. Schachwoche schon feststeht, vom 21. bis 28. April 2008 heißt es wieder „Schach-Matt im Elbe Einkaufszentrum“. Vielleicht beginnen wir im Jahr des kleinen Jubiläums sogar schon am Sonnabend, dem 19. April 2008! Wetten, dass die Killerdrachen und Dame und Läufer aus Lurup dann wieder dabei sind?

(Text: Christian Zickelbein)
Fotos: Sonja Perk-Bartz, Olaf Ahrens, Georg Pawel